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Wie ein Roma-Kulturfest die Arbeit mit Migrantengruppen stärkt

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Foto: (c) Manuel Grund, Hagen
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„Avilem, Avilem“ heißt in der Sprache der Roma “Wir kommen an“. Ein Kulturfest unter diesem Motto lockte im April viele interessierte Gäste in das Hagener Kulturzentrum „Kultopia“. Doch dieser Nachmittag bewirkte viel mehr: Er gab einen positiven Schub für die Arbeit der Stadt mit den Migrantenorganisationen in Hagen und brachte auch dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) wertvolle Hinweise.

Foto: (c) Manuel Grund, Hagen

5.000 Menschen aus Rumänien und Bulgarien leben in Hagen; die meisten sind seit 2014 im Rahmen der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit nach Deutschland gekommen, viele von ihnen gehören der Minderheit der Roma an. Deutsche nehmen sie vielfach als eine homogene Gruppe war.

Doch das stimme so nicht, sagt Gabriele Schwanke vom Quartiersmanagement der Stadt Hagen. Es gebe viele Teil-Gruppen unterschiedlicher Herkunftsgebiete, wie die aus Süd-Rumänien stammenden Pfingstler oder beispielsweise die Gruppe der Gabor. In der Wahrnehmung von außen haben aber alle Gruppen scheinbar etwas gemeinsam “, sagt Schwanke und spielt damit auf das schlechte Image der Roma in der Öffentlichkeit und die negative Berichterstattung in den Medien an. „Es geht überwiegend um Probleme, Fehler und Defizite.“
 

Roma nehmen Heft des Handelns selbst in die Hand

 
Deshalb waren Quartiersmanagement und KI erfreut, dass aus dem Kreis der Roma-Communitys der Wunsch nach einem „Kulturfest“ als positivem Gegenpol geäußert wurde. Zeki Boran, beim KI Hagen für die Beratung der Migrantenorganisationen zuständig, sagte spontan Unterstützung zu. „Unser Ansatz als Stadt ist es, etwas gemeinsam mit den Neuzugewanderten zu tun.“ Die Menschen  hätten sehr schnell gezeigt, „dass sie etwas auf die Beine stellen können“.

Foto: (c) Manuel Grund, Hagen

Das Veranstaltungsmotto, den Programmix, den Ablaufplan – alles haben die Vertreter der Communitys  selbst entworfen und sich dabei untereinander abgestimmt. Wer kann was beisteuern? Die Pfingstler-Gemeinde übernahm die Versorgung mit typischen Gerichten aus der Küche ihrer Heimat; dazu präsentierten sich Chöre und Musikgruppen aus unterschiedlichen Gegenden von Bulgarien und Rumänien. Nicht zu vergessen: Traditionelle Handwerkskunst, vertreten durch einen Kupferschmied aus dem rumänischen Siebenbürgen, die in den Räumen und im Außenbereich des städtischen Kulturzentrums „Kultopia“ präsentiert wurde.
 

Beeindruckende Lebensgeschichte einer Romni aus Hagen

 
„Alteingesessene und neuzugewanderte Hagener zusammenbringen“ – so lautete das in der Einladung formulierte Ziel. Die vielfältigen Roma-Kulturen in Hagen sollten sicht- und erlebbar werden, das Fest mithin ein Schritt auf dem Weg zu einem offenen Miteinander sein. Und das gelang.

Foto: (c) Manuel Grund, Hagen

Zwar stellten die Menschen aus den Roma-Communitys erwartungsgemäß die Mehrheit der Anwesenden. Aber rund ein Drittel der Besucher waren deutsche Gäste bzw. Menschen aus anderen Herkunftsländern, Einer der (nicht-musikalischen) Höhepunkte war der Auftritt von Silvana Gashi. Sie ist Romni, lebt seit über 20 Jahren in Hagen und berichtete eindrucksvoll von der fortwährenden Diskriminierung, die sie aufgrund rassistischer Vorurteile über ihre Herkunft in Deutschland erfahren musste.

Trotzdem kam dadurch kein negativer Zungenschlag in die Veranstaltung. Im Gegenteil, erläutert Gabriele Schwanke. „Silvana hat daraus Kraft geschöpft und ist heute stark, weil sie zu ihrer Herkunft steht.“ Silvana Gashi arbeitet im Quartiersmanagement als Sprach- und Kulturmittlerin.
 

Partizipativer Ansatz: Ein Erfolg – Wiederholung geplant!


Aus Sicht des KI Hagen war es ein erster Erfolg des Avilem-Festes, die vielfältigen Roma-Gruppen zusammenzuführen. Mehr noch: Zwei Gruppierungen haben den festen Plan, einen Verein zu gründen. Sie  stoßen dann zum partizipativen Netzwerk der rund 30 Hagener Migrantenorganisationen. Die meisten von ihnen gehören übrigens den türkischen Communitys an.

Dominik Schreiber vom KI Hagen schätzt vor allem die vielen persönlichen Kontakte, die er und andere am Rande des Kulturfestes geknüpft haben. „Man lernt viel und bekommt dadurch ein besseres Verständnis für die Lebenssituation der Neuzugewanderten“.


Damit ist Konsens, dass „Avilem, Avilem“ auch 2019 stattfinden soll, ebenso wie in diesem Jahr im Rahmen des Schwarzweissbunt-Festivals; vor (noch) größerem Publikum und mit – hoffentlich – noch stärkerer Medienresonanz. Gabriele Schwanke hält das Kultopia für einen geeigneten Ort. Mitten in einem kleinen Stadtpark gelegen biete es Spielraum für Programm im Innen- und Außenbereich.  


Ansprechpartnerinnen für weitere Informationen sind:

Güler Kahraman, KI Hagen
Gabriele Schwanke, Quartiersmanagement der Stadt Hagen
Tel: 02331/207-3003; E-Mail: gabriele.schwanke[-a-t-]stadt-hagen.de
                                                                                                                                       Weitere Beiträge KI lokal

Bildnachweis
Fotos: (c) Manuel Grund, Hagen


 
 
 

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