„Es war genau der richtige Zeitpunkt.“ Die rund 150 Teilnehmer des Aktionstages im Bensberger Kardinal-Schulte-Haus waren sich einig: Die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit hat sich verändert und darauf müssen hauptamtliche Einrichtungen und Behörden im Rheinisch-Bergischen Kreis reagieren.
Da staunten Zebra, Affe & Co. in der ZOOM-Erlebniswelt in Gelsenkirchen nicht schlecht. Quirlige, kleine „Zweibeiner“ machten ihnen vor, wie sie, die Tiere, sich bewegen.
Vom Bundespräsidenten bis zum örtlichen Bürgermeister ist man sich einig: Die enorme Leistung von ehrenamtlichen Helfern in der Flüchtlingsarbeit kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.
Es gibt „Sprachen“, die versteht jeder – sagt man. Musik und Sport, zum Beispiel. Im Zirkus sind diese beiden Sprachen untrennbar miteinander verbunden. Integration in der Manege wird für die Kleinsten im wahren Wortsinn zum „Kinderspiel“ – auch mit geringen Deutsch-Kenntnissen.
In Landkreisen mit weit verstreuten Ortschaften ist die Arbeit für Geflüchtete ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt als in Ballungsräumen. Das gilt auch für die Organisation der ehrenamtlichen Gruppen. Die Gemeinden im Oberbergischen Kreis wissen, was man da tun kann: Sie setzen Zeichen vor Ort und tauschen ihre Erfahrungen aus.
Die einen schnitten und klebten an einer Collage aus alten Landkarten; die anderen malten in den kräftigen Farben ihrer Heimatländer. Wie in der Begleitung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten Spracherwerb und soziale Integration verbunden werden können, haben Kunstprojekte zweier Berufskollegs im Rhein-Kreis Neuss gezeigt.
Wer öfter mit Geflüchteten zu tun hat, spürt ihren Zwiespalt: Dankbarkeit und die Bereitschaft, Orientierungshilfe in der fremden Umgebung anzunehmen. Doch da ist auf der anderen Seite das Bedürfnis, auf eigenen Füßen zu stehen, den Alltag selbstständig zu meistern, die Hilfsbereitschaft der Gastgeber nicht überstrapazieren zu wollen.
Neue Gesichter, fremde Sprache, kulturelle Vielfalt – geflüchtete Neuankömmlinge haben mit einer Fülle von neuen Eindrücken zu tun. Dazu kommen einige unverzichtbare bürokratische Schritte. In dieser Phase helfen ehrenamtliche Sprachpaten beim Kennenlernen und Verstehen der „neuen Welt“.
Oberbürgermeister Richrath ist zufrieden. Nach der kürzlichen großen Integrations-Konferenz mit über 120 Teilnehmern stehen die Eckpfeiler des fortgeschriebenen Integrationskonzeptes fest. „Leverkusen hat gezeigt, dass Zuwanderung und Integration gelingen können“, sagt Richrath während der Begrüßung.
Düsseldorf ist als Metropole in Kunst und Kultur bekannt. Kreative Ansätze beflügeln aber auch die Aktivitäten im Bereich „Integration“. Bei einer sog. Open Space-Konferenz wurden zahlreiche Ideen und Projekte entwickelt, um haupt- und ehrenamtlich Engagierte in der Landeshauptstadt bei ihren Aktivitäten zu unterstützen.