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Mit „Hocus & Lotus“ die Mehrsprachigkeit von Kindern spielerisch und effektiv fördern

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Man muss sie einfach mögen: Hocus und Lotus, die beiden lustigen, orangen Dinocrocs. In einem Zauberpark entdecken sie die Welt mit den Augen von Kindern. In ihren Abenteuern finden schon die Kleinsten spielerisch leicht den Zugang zu einer neuen Sprache. Viele Kitas und Grundschulen setzen das multimediale Programm bei der sprachlichen Bildung ein. Wichtig für den Erfolg von Hocus & Lotus sind qualifizierte Fachkräfte, die es mit den Kindern umsetzen. Dies soll durch eine neu konzipierte Schulung erreicht werden, die das Knowhow zum Programm fundiert vermittelt.

Marie-Luise Schmithausen vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) Kreis Wesel und Irene Kastenholz vom KI Oberhausen dürfen sich nicht nur „Magic Teacher“ nennen. Mehr noch: Sie haben sich als Train-the-Trainer erfolgreich qualifizieren lassen.  Am 19. Juni 2018 erhielten sie mit neun weiteren Absolventen das entsprechende Zertifikat aus der Hand des Arnsberger Regierungspräsidenten Hans-Josef Vogel. Mit dabei war Prof. Dr. Traute Taeschner von der Universität La Sapienza in Rom. Sie hat das Programm mit den beiden Phantasiefiguren Hocus und Lotus in den 90er Jahren mit ihrem Team entwickelt – unterstützt aus Mitteln des „Lingua und Sokrates“-Programm der EU.

Detaillierte Informationen zur Zertifikatsübergabe und zum Programm finden Sie hier.

Universität La Sapienza entwickelte das Programm
Die Psychologin suchte einen kindgerechten Zugang für den Erwerb von weiteren Sprachen in der frühen Kindheit. Ihre Grundannahme ist, dass jeder Mensch – kleine Kinder erst recht – ein Ur-Bedürfnis nach Austausch und Kommunikation mit anderen hat. Und wenn zwei (anfangs) nicht die gleiche Sprache sprechen, helfen sie sich mit Gesten, Mimik und gemeinsamen Aktivitäten. Fast „automatisch“ entsteht ein Wortschatz, und die Kinder entwickeln ein Gefühl für Worte, Satzbau und Sprachmelodie.
Dem Programm liegen langjährige Forschungen und Erkenntnisse über das Erlernen von Sprachen in der frühen Kindheit zugrunde. Die Geschichten von Hocus und Lotus spielen in einer Phantasiewelt, in der das passiert, was Kinder interessiert und ihnen Spaß macht.

Und es ist abwechslungsreich. Die Kinder können das gleiche Abenteuer vierfach erleben: in Form des mimischen Theaterspiels, des Mini-Musicals, der dialogischen Bilderbuch-geschichte und des Zeichentrickfilms. Auf diese Art und Weise werden die Inhalte mehrfach wiederholt -  und Wiederholung ist die kindgerechteste Art, Neues zu lernen.

Dinocrocs seit 2002 als Sprachenvermittler unterwegs
Das Programm „Hocus & Lotus“ gibt es für die Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch - und für Deutsch. Es bietet sich somit an als guter Baustein für die mehrsprachige Bildung auch von Kindern mit Migrationshintergrund oder Fluchtgeschichte, also sowohl zum gezielten Erwerb der deutschen Sprache als auch von weiteren Sprachen.

In NRW wird mit der Zauberwelt der Dinocrocs seit 2002 gearbeitet. Zu der Zeit warben die Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) für die Methode. Professorin Taeschner und ihr Team boten selbst Informationsveranstaltungen und eintägige Qualifizierungsseminare zum „Magic Teacher“ an, die Programm- und Begleitmaterialien waren im Handel frei käuflich.
 
In Oberhausen, zum Beispiel, machte das Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt in der Schwarzwaldstraße mit. Seit 17 Jahren ist „Hocus & Lotus“ hier erfolgreich im Einsatz, sagt Irene Kastenholz, selbst vormals bei der lokalen RAA, heute beim örtlichen KI mit der Programmumsetzung von Hocus & Lotus befasst. „Alle Sinne der Kinder werden durch die Methode angesprochen.“ Und auch Kinder mit deutscher Herkunft würden profitieren, ist sie überzeugt. Das Programm unterstützt sie beim Erwerb der Grammatik, in der Wortwahl oder beim Satzbau.

Geregelte Qualifizierung statt Zufallsprinzip​
Wie bei der AWO Oberhausen hänge häufig alles am Engagement einzelner Pädagoginnen und Pädagogen, sagt Kastenholz. Qualifizierung für das Programm war bisher eine Sache der Eigeninitiative und beruhte auf Freiwilligkeit. Das wurde jetzt auf Wunsch von Traute Taeschner und der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI) geändert. Professorin Taeschner und die LaKI trafen eine entsprechende Vereinbarung mit festen Vorgaben. „Qualität kann man ohne Qualifizierung des Personals nicht haben“, sagt Miriam Weilbrenner, die bei der LaKI für den Bereich „Frühe Bildung, Elementarbereich und Übergang Primarstufe“ verantwortlich ist.

„Damit das Programm qualitativ gut durchgeführt wird haben wir gemeinsam entschieden, ein neues Qualifizierungsprogramm für die Umsetzung von Hocus & Lotus verpflichtend einzuführen“, so Miriam Weilbrenner. Dazu gehört u.a. die Schulung in den entsprechend abgestimmten Modulen sowie eine Abschlussprüfung mit Facharbeit und kleiner Filmproduktion. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten ein Zertifikat der Universität La Sapienza und die Möglichkeit, die Begleitmedien zu beziehen. Die Koordination läuft über die LaKI. Die konkrete Umsetzung geschieht vor Ort. So wie jetzt in Oberhausen.

Zwölf Fachkräfte wollen „Magic Teacher“ werden 
„Magic Teacher – Level 1 deutsch“ heißt die Qualifizierungsreihe, die Irene Kastenholz und Marie-Luise Schmithausen – nach ihrem erfolgreichen Besuch der entsprechenden „Train-the-Trainer-Qualifizierung im letzten Jahr - nun gemeinsam für interessierte pädagogische Fachkräfte selbst organisieren und umsetzen. Start war im September 2018 mit einer gut besuchten Informationsveranstaltung zur „Hocus & Lotus Methode“. Es meldeten sich zwölf interessierte und motivierte Fachkräfte an, u.a. aus Kindertageseinrichtungen, Familienzentren, dem Offenen Ganztag einer Grundschule, aus Brückenprojekten und Eltern-Kind-Gruppen.  
 
„Die Pädagoginnen und Pädagogen lassen sich  auf eine intensive Vorbereitungszeit ein“,  so Marie-Luise Schmithausen vom KI Kreis Wesel. Die Qualifizierung zum „Magic Teacher“ besteht aus insgesamt sechs Modulen. Irene Kastenholz: „Alle Teilnehmerinnen sind fleißig, engagiert und neugierig auf die neuen Module.“ Mit dem Zertifikat in der Hand können die „magischen Lehrer“ ihre Kindergruppe vor Ort dann schon bald in die Sprach-Zauberwelt von „Hocus & Lotus“ entführen. 

Ansprechpartnerinnen für weitere Informationen sind:
Irene Kastenholz, KI Oberhausen  
Marie-Luise Schmithausen, KI Kreis Wesel
 

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