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Migrantenvereine: Im Netzwerk stark für die Zukunft

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Sie haben eine lange Tradition im Kreis Gütersloh: Die „Associação Portuguesa“ und die Deutsch-Griechische Gesellschaft Gütersloh gehören zu den ersten Vereinen von Zuwanderern im Kreis überhaupt. Die Portugiesische Vereinigung wurde 1971 mit Unterstützung der Bruder-Konrad-Kirchengemeinde gegründet. Heute hat der Verein 136 aktive Mitglieder und tut auch sonst vieles, damit er für die Zukunft gut aufgestellt ist. Für die Deutsch-Griechische Gesellschaft Gütersloh und andere Migrantenvereine hat das Kommunale Integrationszentrum Kreis Gütersloh (KI) jetzt die Qualifizierungsreihe „Starkes Netzwerk – starke Vereine“ gestartet - gemeinsam mit dem BürgerKolleg, einem Projekt der Bürgerstiftung Gütersloh.


„Aus gutem Grund“, betont Nelson Rodrigues, Pädagogischer Mitarbeiter im KI Kreis Gütersloh. Die meisten Migrantenorganisationen und Vereine, die sich um Zugewanderte kümmern, arbeiten auf ehrenamtlicher Basis. Das macht ihre Stärke aus, birgt aber auch eine Gefahr: Sie haben oft nur begrenzte personelle und zeitliche Ressourcen. „Das Kommunale Integrationszentrum Kreis Gütersloh möchte die Vereine auf die modernen Anforderungen der Vereinsarbeit vorbereiten“, sagt er.

Das betrifft vor allem rechtliche Fragen und Themen. „Mit der Qualifizierungsreihe möchten wir die Vorstände der Migrantenorganisationen im Kreis Gütersloh unterstützen“, erklärt Agnieszka Salek, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums.

Die Potentiale und Chancen der Selbstorganisationen werden beim KI Kreis Gütersloh herausgestellt: „Durch ihre Aktivitäten wird das Zusammenleben der Kulturen gefördert. Auf der Basis von Selbsthilfe, Gemeinschaft und Heimatpflege sind diese in der Lage, ein Gefühl der Sicherheit, des Ankommens und der Gruppenzugehörigkeit zu vermitteln“, fügt Rodrigues hinzu.

 

80 internationale Organisationen


Rund 80 Migrantenorganisationen zählt das KI im Kreis. Historisch machten die Portugiesen und die Griechen den Anfang im Jahr 1971. Der Deutsch-Türkische Hilfe- und Kulturverein e.V. wurde 1973 gegründet.


Zahlenmäßig die größte Gruppe sind heute polnische Zugewanderte. Migranten aus Osteuropa sind traditionell in Ostwestfalen stark verwurzelt. So haben im Jahr 2017 Bürger polnischer Herkunft die jüngste Migrantenorganisation mit dem Namen „Deutsch-Polnische Gesellschaft e.V.“ in Gütersloh gegründet. 

Fast alle Kulturen und Herkunftsländer sind vertreten und in der Namensgebung der Vereine erkennbar. „Unser Verteiler beginnt mit dem Afghanischen Kulturverein Kreis Gütersloh e. V. und endet mit dem Zentralverband der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland und Europäischen Sektionen e. V.“, so Nelson Rodrigues, der das Netzwerk koordiniert.
 

Steuerberater lösen nicht jedes Problem


Eine der Besucherinnen der Auftaktveranstaltung im Rahmen der Qualifizierungsreihe war Saniye Özergin. Seit Gründung des Vereins im Jahr 2006 ist sie Vorsitzende der Fraueninitiative „Die Brücke e.V.“. „Lange Zeit hat alles, was mit Geld und Steuern zu tun hat, unser Kassenwart übernommen.“ Jetzt wollte sie sich selbst in diesen Bereich einarbeiten.  

Birgit Meier-Anwey kennt diese Form des Delegierens im Ehrenamt. Es sei nicht damit getan, die ganze Arbeit und Verantwortung bei einem Steuerberater abzuladen, warnt Birgit Meyer-Anwey. Sie ist Expertin für Vereinssteuer-Recht und gab ihr Wissen zum Start der Qualifizierungsreihe im Kreishaus Gütersloh an die Vertreter von Migrantengruppen weiter.


Kniffelig werde es, wenn die Vereine gastronomische Angebote anbieten würden. Gastronomie ist eine gewerbliche Tätigkeit, so Meier-Anwey, die in der Regel versteuert werden muss.  Da werde das Finanzamt hellhörig und schaue ganz genau auf die Buchführung und die Steuererklärung.

„Was das für Folgen haben kann, haben nicht alle im Blick“, sagt KI-Mitarbeiter Rodrigues. Etwa die Gefahr, den Status der Gemeinnützigkeit zu verlieren. Hier setze die neu gestartete Qualifizierungsreihe des KI an. Mit weiteren Experten gehe es in den kommenden Wochen um Themen wie Vereinsrecht oder Fundraising und Förderprogramme, von denen auch diese Organisationen profitieren können.
 

„Bunter Kalender“ fördert interkulturelle Öffnung


Und noch etwas kommt aus diesem starken Netzwerk im Kreis Gütersloh: Zur Unterstützung der Vereinsarbeit gehört für das KI eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit. Es gehe darum, die Stärken des vorhandenen Netzwerkes von Vereinen, Gruppen und Verbänden zu nutzen. Zum Beispiel durch den „Bunten Kalender“.  Das Ziel sei, über die interkulturellen Veranstaltungen im Kreis Gütersloh zu informieren. 

Veranstaltungen wie die Gesundheitsgymnastik mit Übungsleiterin Maria Arreola-Meusel des Vereins Wasilissa e.V. oder das Mitternachts-Fußballturnier der Deutsch-Türkischen Kontaktgruppe Rietberg werden ab Juli im Veranstaltungskalender veröffentlicht.

„Die beteiligten Migrantenorganisationen gehen zielorientiert an die Öffentlichkeit, um für ihre Veranstaltungen zu werben. Der Bunte Kalender trägt zur interkulturellen Öffnung bei“, sagt Nelson Rodrigues. Alle drei Monate wird der Kalender aktualisiert.
 
Weitere Infos sind auf der Internetseite des Kommunalen Integrationszentrums zu finden.

Ansprechpartner für weitere Informationen ist:
Nelson Rodrigues, KI Kreis Gütersloh


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Bildnachweis
Fotos 1 bis 4: KI Kreis Gütersloh


 
Download: 
PDF icon qualifizierungsreihe_starkes_netzwerk_starke_vereine.pdf

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