Direkt zum Inhalt
Landeskoordinierungsstelle NRW

Kontakt | Impressum | Datenschutz | Intranet
Integration als Querschnitt
Frühe Bildung
Schule
Übergang Schule/Beruf

Sie sind hier

Startseite | KI lokal | Kreis Warendorf startet E-Learning-Angebot für Ehrenamt

Kreis Warendorf startet E-Learning-Angebot für Ehrenamt

Media image/jpeg
Dreharbeiten im KI
Media image/jpeg

Sie sind das Herz der Flüchtlingsbetreuung: Lokale Bürgerinitiativen machen Integration möglich und geben ihr vor Ort ein Gesicht. Engagement ist aber nicht automatisch mit Wissen um komplexe historische oder juristische Zusammenhänge gepaart. Deshalb brauchen Ehrenamtler ein Rüstzeug an Qualifikationen. Das Kommunale Integrationszentrum (KI) im Kreis Warendorf geht mit einem E-Learning-Programm jetzt neue Wege, Ehrenamtliche in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Gemeinsam mit der Fachhochschule Münster (Fachbereich Sozialwesen) wurde mit Studierenden der Sozialen Arbeit ein Internet-basiertes Lehr- und Informationsportal geschaffen. „Es besteht ein großes Fortbildungsangebot verschiedener Institutionen um ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger in der Flüchtlingsbegleitung“, sagt Roland Stefani vom KI Kreis Warendorf. Er sieht es als „zusätzliche Möglichkeit, um auf relevantes Wissen zugreifen zu können.“ Der ganz besondere Vorteil: die flexible Abrufbarkeit zu jeder Tages- (und Nacht-) Zeit.
 

Zweisemestriges Studienprojekt


Prof. Dr. Bernward Hoffmann, Medienpädagoge an der FH Münster, war von der Kooperation von Anfang an begeistert. Das Projekt passe ideal in die Ausbildung seiner Studierenden. „Das Thema Geflüchtete ist in der Ausbildung von Sozialpädagogen zurzeit sehr aktuell.“ Zum anderen steige die Motivation der Seminarteilnehmer bei der Produktion der Medien. „Es ist nicht nur Spielerei, sondern hat einen Sinn“, sagt Hoffmann.

Workshop mit Ehrenamtlichen an der Fachhochschule Münster

In der ersten Projektphase (Sommersemester 2017) sammelten die 18 teilnehmenden Studierenden die notwendigen Informationen – und zwar aus erster Hand. „Wir haben in der FH die Handlungsfelder des KI, des Landesprogrammes KOMM-AN und der Ehrenamtsarbeit im Kreis Warendorf vorgestellt“, sagt Roland Stefani.

Aber auch Ehrenamtler traten als Referenten im Seminar auf. Wie Angelika Knöpker, Vorstandmitglied beim „Förderverein für Flüchtlinge Ahlen“.  Sie berichtete von den konkreten Erfahrungen der rund 20 aktiven Helfer ihres Vereins. Etwa von den Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden. „Da kriegen Geflüchtete Briefe mit Formulierungen, die selbst wir nicht verstehen.“
 

Umsetzung in Neue Medien


Mit Beginn des Wintersemesters ging es in die Umsetzungsphase: Dreharbeiten an Treffpunkten für Geflüchtete, Interviews mit engagierten Helfern, Beobachtung von Sprachhelfern bei der ehrenamtlichen Arbeit.  Jetzt erhielten auch Angelika Knöpker und ihre Mitstreiter einen „Gegenbesuch“. In Ahlen filmten die Studierenden das Psychosoziale Traumazentrum für Flüchtlinge der Innosozial gGmbH. „Sogar bei der Weihnachtsfeier unseres Fördervereins waren sie dabei“, beschreibt Knöpker den Einsatz der angehenden Sozialarbeiter.

Dreharbeiten im KI

Herausgekommen sind am Ende etwa zehn Produktionen: überwiegend Videoclips, Video-Scribes und sogar eine Smartphone-App.

Die Themenpalette ist breit: Die Integration durch Sport wird am Beispiel eines Boxclubs in Telgte gezeigt; Bildungspaten und Sprachhelfer aus dem Kreis Warendorf werden vorgestellt. Ein Film erklärt in grafischen Darstellungen das Schulsystem in Nordrhein-Westfalen und was es konkret für ein kleines Kind aus Syrien und seine Familie bedeutet.

Manche Produktionen entwickelten eine überraschende Dynamik. So wollten zwei FH-Studierende mit jungen Geflüchteten zunächst nur über kulturelle Unterschiede in Alltagssituationen reden. Herausgekommen ist dabei ein sehr dichtes, authentisches Porträt, das demnächst als Vorfilm in einem ausgewählten Kino gezeigt wird.
 

Ein Gewinn für alle Beteiligten


Ebenso wie KI-Mitarbeiter Roland Stefani lobt auch Bernward Hoffmann das Projekt („Gewinnbringend für beide Seiten“), sieht aber auch die Grenzen der Lehrfilme. „Sie ersetzen nicht eine inhaltliche, gut gestaltete Tagesveranstaltung.“ Aber es sei eine Ergänzung und könne vielleicht beim Betrachter den Anstoß geben, sich z.B. als Sprachhelfer zu engagieren. So sieht es auch Angelika Knöpker aus Ahlen, deren Vereinsmitglieder regelmäßige Schulungen durch die Caritas und das KI bekommen.

Das Projekt befindet sich aktuell in der Endphase. Die Mediendateien sind vor kurzem fertiggestellt worden, das Programm wird voraussichtlich im April 2018 online gehen.

Ansprechpartner für weitere Informationen ist:
Roland Stefani, KI Kreis Warendorf
                                                                                                                                          
                                                                                                                       Weitere Beiträge KI lokal
 
Bildnachweis
Fotos: KI Kreis Warendorf

 

Navigation

  • Startseite
  • Aktuelles
  • Über uns
  • Kommunale Integrationszentren
  • Kommunales Integrationsmanagement (KIM)
  • Handlungsfelder
  • Qualifizierung
  • Service
  • KI lokal
Gefördert durch: