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Interview: Fünf Fragen an Nilgün Isfendiyar, Leiterin des KI Bielefeld

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Nilgün Isfendiyar ist seit bald vier Jahren Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums in Bielefeld.

Frau Isfendiyar, was war Ihr persönliches „Highlight“ in der bisherigen Arbeit des KI in Bielefeld?
In meiner Arbeit habe ich viele kleine und große „Highlights“. Heute, zum Beispiel, habe ich einem katholisch-privaten Gymnasium den Titel SOR-SMC als 18. Schule in Bielefeld verliehen. Vor ein paar Jahren wollten viele den Begriff Rassismus gar nicht erwähnen. Ein anderes „Highlight“ ist, dass wir im letzten Jahr für ein renommiertes Gymnasium einen pädagogischen Tag für alle Lehrkräfte zum Thema „Islam“ organisiert haben.

Aktuell organisieren wir die Aktionswochen gegen Rassismus im März 2017. 57 Einrichtungen beteiligen sich über den März verteilt mit über 70 Veranstaltungen. Die große Resonanz in Bielefeld motiviert uns weiterzumachen. Wir sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Verleihung des Integrationspreises November 2016

Wo nehmen Sie in Bielefeld Veränderungen wahr in Bezug auf die Interkulturelle Öffnung der Stadt und der Gesellschaft?
Wir nehmen Veränderungen in den Einrichtungen und Institutionen wahr. Ein Beispiel ist, dass für unsere Ausländerabteilung im Rathaus „Willkommenskultur“ und „Interkulturelle Öffnung“ ein Thema ist. Man hat externe Referenten eingeladen und die Expertise des KI  und der Fachhochschule Bielefeld eingeholt.

Weiterhin arbeitet der Kulturbereich, insbesondere die Stadtbibliothek, aber auch das Theater sehr eng mit uns zusammen, indem sie die Idee der Interkulturellen Öffnung durch ihre Aktionen und Programme leben. Sich für Vielfalt zu öffnen, Diversität wahrzunehmen wird immer mehr eine Selbstverständlichkeit.

Ein anderer Punkt ist die interkulturelle Sensibilisierung entlang der gesamten Bildungskette. Welche Erfolge sehen Sie in den Schulen Ihrer Stadt bei diesem Thema?
Über 100 Schulen aller Schulformen in Bielefeld haben internationale Klassen. Allein die Hälfte wurde im vergangenen Jahr eingerichtet, und sie setzen sich mit Themen der Interkulturalität auseinander. Unsere Qualifizierungsreihen für Lehrkräfte und unsere Austauschtreffen, aber auch unsere Fachbibliothek werden sehr gut in Anspruch genommen. Die Kita kommen auf uns zu und möchten Kooperationsvereinbarungen abschließen oder bestehende erneuern.

Ein weiteres gutes Beispiel: Wir haben in Bielefeld aktuell sieben START-Stipendiaten, die durch ihr hohes Engagement unsere Veranstaltungen und Aktionen bereichern und anderen Jugendlichen als Vorbild dienen.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen KI und den Selbstorganisationen der Migrantinnen und Migranten in Bielefeld?
In Bielefeld gibt es über 70 Vereine und Organisationen von sog. Migrantinnen und Migranten. Traditionellerweise gibt es in Bielefeld seit vielen Jahren Netzwerktreffen mit den MO, die viermal im Jahr stattfinden. In der Regel nehmen ca. 25 Vertreterinnen und Vertreter teil. Vor zwei Jahren hat weiterhin ein Fachtag zur Vernetzung/Kooperation der MO mit den Regeldiensten stattgefunden, dort haben sich fast 30 Vereine vorgestellt.

Ein ähnlicher Fachtag wird jetzt für den 17. März organisiert, wo es um die Stärken und Ressourcen der Vereine geht. Wir werden dabei „Good-practice“-Beispiele der Kooperation mit Regeldiensten und anderen Institutionen vorstellen und moderierte Gespräche planen, um weitere Kooperationen zu fördern.
Die Stadt Bielefeld stellt Mittel für die interkulturelle Arbeit der MO zur Verfügung. Diese Mittel werden gemeinsam mit dem Integrationsrat jährlich an die Vereine verteilt. In diesem und anderen Zusammenhängen unterstützen und begleiten wir die Vereine in ihrer Arbeit und kooperieren mit ihnen.

Welche Anregungen bzw. Verbesserungsvorschläge für die (Zusammen-)Arbeit haben Sie in Richtung Landesweite Koordinierungsstelle?
Hervorragend finde ich, dass die LaKI die Fortbildungsangebote für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KI erweitert hat und sehr schnell Qualifizierungs-Reihen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten hat. Das sollte so bleiben.

Eine große Unterstützung sind unsere Netzwerktreffen, z.B. die Leiterkreistagungen, der Arbeitskreis „Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche“, die Arbeitskreise „Schulentwicklung“ und „Frühe Bildung“. Man bekommt viele Anregungen von den Anderen und kann die Expertise teilen – das erzeugt „Schwarmintelligenz“.

Wenn, wie neulich beim Besuch der beiden Ministerien in Bielefeld vereinbart, die LaKI Informationen (z.B. zum Umgang mit religiösen Anliegen, diverse Rechtsurteile) zentral allen KI zur Verfügung stellt, dann ist das für uns eine große Unterstützung und es muss nicht jeder das Rad neu erfinden.

An dieser Stelle möchte ich einmal allen Kolleginnen und Kollegen im Verbund für das offene Gespräch danken, für Anregungen, Hilfen und insbesondere auch der LaKI, dass sie uns das Forum dafür organisiert.


Frau Isfendiyar, wir danken für das Gespräch!


Bildnachweis
Fotos 1 und 2: Clemens Hermeler, KI Bielefeld
Foto 3: Bezirksregierung Arnsberg

 

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