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Beim talentCAMPus entdecken neu zugereiste und geflüchtete Jugendliche ihre Stärken

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Sie bauten Trommeln; sie tanzten Hip-Hop; sie filmten, kochten, malten und bauten Roboter: zwei Wochen lang gingen in Köln neu zugewanderte Kinder und Jugendliche auf Entdeckungstour; auf der Suche nach den eigenen Stärken im talentCAMPus. Das Kooperationsprojekt von Volkshochschule, der Lernenden Region – Netzwerk Köln und dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) der Domstadt erwies sich erneut als voller Erfolg. Nicht nur für die 250 Teilnehmerinnen  und Teilnehmer aus mehreren Fluchtländern.

Das VHS-Gebäude in Köln-Mülheim in den Herbstferien: in dem einen Raum wird leise gemalt, aus dem nächsten dringt Chorgesang. Auf einer anderen Etage hört man ein vorsichtiges Klopfen. Hier werden Trommeln gebaut, sog. Cajons. Aus einem einfachen Bausatz gestalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Cajon, die sie individuell bemalen und schmücken. Danach üben sie in der Runde einige Grooves, jeder mit seinem eigenen Instrument, das sie später mit nach Hause nehmen dürfen.


Nicht anders sieht es bei der VHS im Stadtteil Kalk, dem zweiten Veranstaltungsort, aus. Auch hier ist die Vielfalt des Angebotes groß. Die Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, verschiedene Dinge auszuprobieren. Wichtig: die Dozenten und Dozentinnen gehen dabei auf den jeweiligen Kenntnisstand der Teilnehmenden ein. „Die Kinder werden da abgeholt, wo sie sind“, so Andrea Pohlmann-Jochheim, Leiterin des Programmbereichs „Politische und Kulturelle Bildung“ der VHS. Die Volkshochschule ist für Idee, Planung und Umsetzung des talentCAMPus verantwortlich.
 

Neue Perspektiven entwickeln - zu Freundschaften ermutigen  


Die Kinder und Jugendlichen sind zwischen zehn und 18 Jahren alt. Sie sind noch nicht lange in Köln und stammen überwiegend aus den Ländern Syrien, Irak, Iran, Simbabwe, Somalia, Senegal, Kongo, Äthiopien und Afghanistan. Ziel des talentCAMPus ist es, Kreativität und Kompetenzen dieser Kinder zu fördern. „Durch diese Kreativ- und Kompetenzangebote entwickeln sie neue Perspektiven und werden in ihren Potenzialen gestärkt“, sagt Andrea Pohlmann-Jochheim. „Sie werden ermutigt, neue Freundschaften zu schließen und ihre Kenntnisse der deutschen Sprache zu erweitern.“


Dazu trugen auch die sog. Schatzkästchen bei, die jedes Kind bekam: Darin sammelten sie auf Karteikarten alle für sie interessanten neuen Wörter und schrieben die Bedeutung in der Herkunftssprache jeweils auf die Rückseite. So konnte jeder Teilnehmende individuell am eigenen Wortschatz arbeiten. Das soll auch helfen, den Übergang in eine Regelklasse der Schule vorzubereiten.

Und nicht zuletzt lernten sie dadurch ihre neue „Heimatstadt“ Köln kennen. Bei Exkursionen wurden das Stadtmuseum, das Rautenstrauch-Joest-Museum, die Stadtbibliothek und der Betriebshof des Kölner Verkehrsunternehmens KVB besucht.
 

Teilnehmerin: „Eine tolle Erfahrung!“


Und dann hat das Ganze natürlich auch etwas mit Spaß zu tun. Diese Begeisterung hat man in allen Workshops gespürt, sagt Irmgard Coerschulte vom KI Köln rückblickend. Besonders beeindruckend fand sie die „Community-Reporter“ – ein kreativer Weg, die eigenen Fluchterfahrungen zu verarbeiten. Sie stellten anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Fragen „Wie geht es Menschen, die fliehen?“ und „Wie kann man ihnen helfen?“. Die Interviews wurden filmisch dokumentiert, mit zusätzlichem Material aus den Fotokursen ergänzt und am Computer bearbeitet. Es entstanden berührende Filmsequenzen. „Es war eine tolle Erfahrung, in dieser Gruppe zu arbeiten“, sagte eine Teilnehmerin zum Abschluss.


So ging es den meisten Kindern und Jugendlichen. Sie spielten mit ihrer Vielsprachigkeit. In einem Chor-Workshop wurde ein Popsong zunächst auf Deutsch, dann auf Französisch und schließlich auf Albanisch gesungen. Die Gruppe „Hip Hop und Rap“ arbeitete mit der Rapperin Brixx zusammen, die selbst als Jugendliche aus Ungarn nach Deutschland kam. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schrieben eigene Rap-Texte und nahmen sie auf.

Für großes Interesse sorgte auch der Workshop „Roboter bauen und programmieren“, der erstmals in Kooperation mit dem zdi-Zentrum Köln und der TH Köln durchgeführt wurde. Die Jugendlichen bauten Roboter aus Lego-Steinen und programmierten sie anschließend nach ihren eigenen Vorstellungen. Dieser Kurs war den talentCAMPus-Verantwortlichen besonders wichtig, weil er Begabungen im Bereich der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) besonders fördert.
 

Abschluss-Präsentation begeistert Eltern


Fast alle Gruppen produzierten greifbare Dinge: dekorative Sonnen aus Ton, kreativ beklebte und bemalte Regenschirme und leckere Gerichte. Die Nähgruppe erstellte stylische Oberteile, phantasievolle Taschen und Rucksäcke. Vieles davon sah man bei der großen Abschlusspräsentation. Sie fand diesmal im VHS-FORUM im Erdgeschoss des Rautenstrauch-Joest-Museums statt. Eltern und Familien der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dazu eingeladen und kamen zahlreich.


Schon im Eingangsbereich wurden sie mit selbst gebackenen Plätzchen aus dem Kochkurs überrascht; zahlreiche Plakate dokumentierten die Ergebnisse der Workshops. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen mit ihren selbst gestalteten Regenschirmen ins FORUM ein, wo ein umfangreiches Programm stattfand: Ausdruckstanz, Trommeldarbietungen, mehrsprachiger Chorgesang, Hip Hop, Foto- und Film-Präsentationen.

„Es war erstaunlich zu sehen, was die Kinder und Jugendlichen in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt hatten“, so die Bilanz von Irmgard Coerschulte vom KI Köln. Das Publikum honorierte dies mit lautstarkem Beifall. Veranstalter und teilnehmende Kinder und Jugendliche waren sich danach einig: eine Fortsetzung des talentCAMPus im nächsten Jahr ist unbedingt erwünscht!


Ansprechpartnerin für weitere Informationen ist:
Irmgard Coerschulte, KI Köln
                                                                                                                  
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Bildnachweis
Fotos: Irmgard Coerschulte, KI Köln

 

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